Paarberatung
Die Themen:
Paarbeziehung als Spiegel für die eigene Entwicklung
Was geschieht bei einer Paarberatung /-Therapie?
Wann ist eine Paarberatung das Richtige für Sie?
Trennungsbegleitung - versöhnliche Trennung ist möglich
Einfache Anregungen für ein neues Miteinander-Reden
Paarbeziehung als Spiegel für die eigene Entwicklung
Paarbeziehung als Spiegel für die eigene Entwicklung
Unser ganzes Leben wird geprägt von unseren Beziehungen zu wichtigen anderen Men-
schen. Ob wir unsere Partnerschaft als erfüllend erleben oder nicht ist für die meisten
Menschen einer der stärksten Faktoren für Lebensqualität.
Eine lebendige, erfüllende Paarbeziehung "geschieht" nicht einfach von alleine - es braucht
dazu die aktive Mitarbeit und den guten Willen von beiden Partnern. Eine auf Entwicklung
ausgerichtete Partnerschaft ist eine Beziehung, in der es viel zu lernen und zu erfahren gibt -
vor allem über sich selbst.
Wenn es in der Partnerschaft kriselt - nicht sofort aufgeben!
Konflikte sind eine Chance, sich gegenseitig zu fordern, zu fördern
und aneinander zu wachsen.
Wenn aber die Situation verfahren scheint, wenn im Moment kein vernünftiges Gespräch
möglich ist, wenn sich die gleichen Muster wiederholen, wenn es scheinbar keinen Ausweg
gibt, dann kann eine Paarberatung helfen, eine neue Basis für Veränderung zu
schaffen.nnvo
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Was geschieht bei einer Paarberatung /-therapie?
Zuerst möchte ich Ihnen sagen, was bei einer Paarberatung nicht geschieht:
Es geht nicht um das Klären von Schuldfragen.
Manchmal hegt einer von beiden die Hoffnung, dass sich ein Dritter (in diesem Fall der
Therapeut) mit ihm verbündet, um damit den anderen zur Änderung seines Verhaltens
zu bringen.
Es geht nicht um Patentrezepte.
Paarberatung läuft nicht nach einem Schema ab, sondern zeigt auf, wie individuelle
Lösungen gefunden werden können.
Ich werde Sie nicht schonen.
Um eingefahrene Muster aufzulösen, ist es manchmal notwendig, auch unangenehme
Dinge anzusprechen.
Mein Angebot als Paartherapeut besteht darin...
•
...Sie anzuregen, offen mit Ihrem Partner über Bedürfnisse, Wünsche, Enttäuschun-
gen, Ängste, Hoffnung und Liebe zu sprechen. Das geschieht in einem geschützten
Rahmen gegenseitiger Achtung.
•
...Sie zu unterstützen, die Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen des anderen
besser verstehen zu lernen, bzw. anzuerkennen. Vieles, was den Partner bewegt,
werden Sie auch nicht verstehen, weil er einfach ein anderer Mensch ist als Sie.
•
...Sie zu unterstützen im Verständnis, inwieweit Sie den alten Krieg zwischen Männern
und Frauen in Ihrer Partnerschaft weiterleben und was Sie tun können, um gerade in
Ihrer Paarbeziehung zur Versöhnung der Geschlechter beizutragen.
•
...Sie zu unterstützen in der Erkenntnis, dass sich jeder Mensch den "richtigen" Partner
wählt, nämlich den, der ihn im Moment bestmöglich mit den eigenen unge-liebten
Seiten konfrontiert - und genau darin liegt das größte Wachstumspotential einer
Partnerschaft.
•
...Sie zu begleiten im Ausarbeiten von konkreten Vereinbarungen für den Alltag -
Sich die ewige Treue bis zum Ende aller Tage zu versprechen reicht als einzige
Vereinbarung meist nicht aus ;-)
Das Paar bestimmt durch ihr Anliegen die Inhalte der Sitzungen.
Es gibt keinen von mir vorgeplanten, schematischen
Ablauf der Sitzungen, sondern wir arbeiten mit dem,
was Sie zur Sitzung als Anliegen mitbringen. Das
können aktuelle Situationen sein wie auch Themen
aus der Vergangenheit.
Dabei können Paarsitzungen auch mit Einzelsitzun-
gen ergänzt werden. Themen, die vor allem mit der
eigenen Vergangenheit zu tun haben, lassen sich oft
besser ohne den Partner bearbeiten.
Siehe Systemische Hypnotherapie
Lösungen
Auch wenn wir manchmal Punkte aus der Vergangenheit Ihrer Partnerschaft oder aus Ihrer
jeweiligen Herkunftsfamilie besprechen, um Probleme besser zu verstehen - im Mittelpunkt
der Beratung / Therapie steht immer Ihre Paarbeziehung im Hier und Jetzt, für die wir gute
Lösungen im täglichen Miteinander finden wollen.
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Wann ist eine Paarberatung das Richtige für Sie?
Zur Paarberatung kommen in der Regel Paare, die sich in einer Krise befinden oder schon
länger unter Problemen in der Partnerschaft leiden.
Sie kommen aus ganz unterschiedlichen Gründen, wie z.B. häufiger Streit, Mangel an Nähe
und Intimität, sexuelle Schwierigkeiten, Kommunikationsprobleme, Eifersucht. Häufig erle-
ben sie sich in einer Sackgasse, aus der sie alleine nicht mehr herausfinden.
Dabei geht es einerseits um das Aufdecken der Ursachen, die zur Krise geführt haben und
andererseits um das Erarbeiten von individuellen Lösungen und neuen Mustern, durch die
die Paarbeziehung wieder lebendig wird.
Das bedeutet nicht, dass Sie nie wieder einen Konflikt haben werden - aber Sie werden
gelernt haben, auf eine konstruktivere und kommunikativere Art und Weise damit umzu-
gehen.
Eine Paarberatung ist sinnvoll,
•
wenn Sie Konflikte und aktuelle Krisen in der Paarbeziehung klären möchten
•
wenn Sie lernen wollen, Auseinandersetzungen in Zukunft auf achtsame und
bereichernde Weise zu lösen
•
wenn Sie Ihre Partnerschaft lebendiger und erfüllender gestalten wollen
•
wenn Sie lernen wollen, sich selbst und Ihre Bedürfnisse bewusster wahrzunehmen
und klarer auszudrücken
... und wenn Sie erfahren wollen, wie Sie eine Beziehung entwickeln können, die auf
gemeinsames Wachstum und gegenseitige Unterstützung ausgerichtet ist...
Paare am Anfang einer Beziehung
Das Angebot richtet sich auch an Paare, die am Anfang einer Beziehung stehen und von
Anfang an eine gute Basis schaffen wollen, um für spätere, vielleicht schwierigere oder
turbulentere Zeiten vorbereitet zu sein.
Gerade wenn sich ein Paar frühzeitig damit beschäftigt, ob es eventuell "Altlasten" familiärer
Art oder aus früheren Partnerschaften gibt, kann man Ursachen bearbeiten, ohne dass es zu
tiefer gehenden Verletzungen kommen muss.
Auch wenn Sie schon länger ein Paar sind und keine großen Krisen haben, aber doch im-mer
wieder an Punkte in Ihrer Partnerschaft kommen, an denen Sie sich einen konstruk-tiveren
Umgang mit "kleineren" Auseinandersetzungen wünschen oder frühere gegenseitige
Verletzungen aufarbeiten wollen, ist eine Paarberatung zu empfehlen.
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Trennungsbegleitung - versöhnliche Trennung ist möglich!
Wenn einer der Partner oder beide spüren, dass Sie nicht mehr "Ja" sagen können zum
gemeinsamen Weg und auch keine Bereitschaft mehr vorhanden ist, eine Lösung zu einem
gemeinsamen Miteinander zu finden, heißt das oberste Ziel nicht "Zusammenbleiben um
jeden Preis".
Dann geht es unter anderem darum, herauszufinden, was zur Trennung geführt hat, damit
eine einvernehmliche Trennung erarbeitet werden kann. Wenn man versteht, was passiert ist,
wenn emotionale Verletzungen ausgesprochen werden können, kommt die Möglichkeit einer
versöhnlichen Trennung in greifbare Nähe.
Dazu werden strittige offene Punkte geklärt - auch im Hinblick auf die Ausarbeitung eines
Scheidungsvertrages. Ebenso wird auch der emotionale Abschied gestaltet.
Gerade wenn Sie gemeinsame Kinder haben ist das die Basis, dass es auch in Hinblick auf
die Kinder gut weitergehen kann und die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Ihre Trennung auf dem
Rücken der Kinder austragen, wird kleiner.
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Einfache und wirksame Anregungen für ein respektvolleres
Miteinander-Reden
Zwiegespräche
Zwiegespräche entwickeln und vertiefen die Paarbeziehung durch die Steigerung der
wechselseitigen Einfühlung. Dabei berichtet jeder dem anderen, wie er sich selbst, den
anderen, die gemeinsame Beziehung und die jeweilige Situation gerade erlebt.
Dieser "Austausch von Selbstportraits" überwindet auf einfache und oft verblüffende Weise
die sich nach und nach einschleichende Beziehungslosigkeit, die sonst zu einem inhalts-
leeren Nebeneinander, statt zu einem lebendigen Miteinander führt.
Und so funktionieren Zwiegespräche (Kurzbeschreibung)
(nach M. L. Moeller und C. M. Fatia)
•
Vereinbaren Sie einen Haupt- und einen Ersatztermin von 90 Minuten Dauer pro
Woche.
•
Setzen Sie sich im Zwiegespräch face á face gegenüber.
•
Das Thema lautet: "Ich erzähle dir, was mich zurzeit am stärksten bewegt" - sei es
innerhalb oder außerhalb der Beziehung.
•
Schweigen und schweigen lassen, wenn es sich ergibt - Zwiegespräche sind kein
Offenbarungszwang.
•
Beachten Sie die Viertelstundenregelung: Die erste Viertelstunde hat der eine, die
nächste der andere - dann zweimaliger Wechsel.
•
Pünktlich beginnen, pünktlich aufhören - Zwiegespräche nie verlängern oder verkürzen.
•
Bei sich bleiben - Sie haben in der Welt des anderen nichts zu suchen.
•
Bildersprache: Erläutern Sie sich in kleinen, konkret erlebten Szenen.
Hier können Sie die ausführliche Anleitung für Zwiegespräche als PDF kostenlos herunter-
laden und ausdrucken.
Weiterführende Literatur:
Moeller, Michael Lukas: "Die Wahrheit beginnt zu zweit. Das Paar im Gespräch" (Rowohlt)
Moeller, Michael Lukas: "Worte der Liebe. Erotische Zwiegespräche" (Rowohlt)
O. Brink / A. Ouasebarth: "Wie Offenheit die Liebe stärkt" (Herder spektrum)
Der Sprechstab
Das Ritual des Sprechstabes kommt aus der indianischen Tradition. Der Mensch, der etwas
zu sagen hat, nimmt den Sprechstab und spricht. Er wird nicht unterbrochen und kann so
lange sprechen, bis er alles gesagt hat, was ihm wesentlich ist - alle hören mit offenem Her-
zen zu.
Wenn er den Sprechstab wieder aus der Hand legt, nimmt ihn ein anderer, der etwas zu
sagen hat und spricht seinerseits, ohne unterbrochen zu werden.
Vergleichen Sie einmal diese Art der Kommunikation des gegenseitigen Respektes mit dem,
was wir oft bei Diskussionen in Talk-Shows sehen.
Das Ritual des Sprechtstabes können Sie auch als Paar anwenden. Dazu spielt es keine
Rolle, ob Sie einen Stab verwenden, einen kleinen Ast, einen Stein oder sonst einen Gegen-
stand. Wichtig ist, dass derjenige, der spricht, nicht unterbrochen wird und alles sagen kann,
was er zu sagen hat. Danach ist der andere an der Reihe.
Wenn ein Paar sich im Gespräch oft missversteht, kann es sinnvoll sein, dass der, der gera-
de zugehört hat, zuerst einmal wiederholt, was er von seinem Gegenüber gehört hat und erst
dann mit seinen Themen beginnt.
Kommunikationshilfen für den Alltag
Die VW-Regel
"V" steht für Vorwurf und "W" steht für Wunsch.
Versuchen Sie, Vorwürfe in Wünsche umzuwandeln, dann wird sich Ihr Gegenüber weniger
angegriffen fühlen und nicht automatisch mit Rechtfertigung oder Rückzug reagieren.
Bedenken Sie das physikalische Gesetz: "Druck erzeugt Gegendruck".
Statt "Gestern hast Du schon wieder…" oder "Nie tust Du…" ist es besser zu sagen:
"Ich wünsche mir, dass…" und "Ich hätte gern, dass Du öfter..."
"Immer" und "nie" stimmen höchst selten
Wenn Sie die kleinen Wörter "immer" und "nie" verwenden, sollten Sie darauf achten, dass
sie auch stimmen. Wenn sie nicht stimmen, wird Ihr Gesprächspartner Ihnen widersprechen
und es beginnt eine sinnlose Diskussion.
"Immer brauchst Du so lange, wenn wir wegfahren wollen"
"Nein, das stimmt nicht - neulich war ich pünktlich."
“Ja, aber das war eine Ausnahme” - “Nein, das stimmt nicht!”
Sie sehen an diesem Beispiel: Darum geht es nicht. Klarer wird es, wenn Sie sagen:
"Ich wünsche mir, dass Du Deine Zeit so einteilst, dass wir pünktlich losfahren können."
"Ich" statt "man"
Versuchen Sie, das Wörtchen "man" zu vermeiden, denn dahinter kann man sich leicht
verstecken. Wenn Sie sich mehr und mehr eine klarere und damit kraftvollere Sprache
angewöhnen möchten, dann sprechen Sie von sich selbst.
Nicht: "Man fühlt sich manchmal ganz schön überfordert",
sondern "ich fühle mich manchmal ganz schön überfordert."
Aussagen machen statt Fragen stellen
Stellen Sie nur Fragen, die echte Fragen sind.
Wenn Sie Ihren Partner fragen: "Wie spät ist es bitte?", dann ist das eine echte Frage,
denn Sie fragen, weil Sie es nicht wissen.
Wenn Sie fragen: "Hast Du Lust auf einen Spaziergang?", dann kann das bedeuten,
dass Sie damit sagen wollen, dass Sie Lust auf einen Spaziergang haben.
Die Aussage dazu ist demnach: "Ich habe Lust auf einen Spaziergang."
Eine "echte" Frage dazu wäre: "Hast Du auch Lust, kommst Du mit?"
Die drei A: Ansprechen - Anschauen - Atmen
Oft wird nebenbei gesprochen oder von einem Zimmer ins andere.
Sie werden viele Missverständnisse vermeiden und klarer kommunizieren, wenn Sie die "drei
A" beherzigen:
1. Sprechen Sie die Person, der Sie etwas mitteilen wollen (am besten mit Namen) an.
2. Wenn Sie Blickkontakt haben, dann...
3. ...nehmen Sie mindestens einen bewussten Atemzug, bevor Sie sprechen.
Sie werden feststellen, dass diese Art, jemanden anzusprechen (vor allem auch bei Kindern)
Wunder wirkt.
Ich kann nicht - ich will nicht
Achten Sie einmal darauf, in wie vielen Situationen Sie den Satz "Ich kann nicht" durch den
Satz "Ich will nicht" ersetzen können.
Seien Sie sich selbst und anderen gegenüber ehrlich. Wann stimmt der Satz "Ich kann nicht"
wirklich?
Wenn Sie gerade im Gefängnis sitzen oder mit einem Fesselballon die Erde umkreisen, dann
stimmt es, wenn Sie sagen: "Ich kann nicht zu deiner Party kommen".
Wenn Sie keine Lust auf diese Party haben oder etwas anderes gerade wichtiger ist, dann
sagen Sie, dass Sie nicht auf diese Party kommen wollen, weil Sie an diesem Tag lieber
allein sein möchten oder weil Sie lieber Ihre Einkommensteuererklärung fertig machen
wollen.
Hier können Sie Kommunikationshilfen für den Alltag als PDF kostenlos herunterladen und
ausdrucken.
Bildquellen: © Kleylein,
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Peter Kleylein | Systemische Hypnotherapie, Coaching & Paarberatung | Wisbacherstr. 2 | D-83435 Bad Reichenhall
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